Vertikale Reitkunst

Betrachten wir freilaufende Pferde. Wie halten sie ihre Köpfe, ihre Hälse? Wie bewegen sie sich im Galopp auf einem Kreisbogen oder in den Ecken? Wie verhalten sich tobende Pferde? Wie hält sich ein Pferd selbst in Balance?

Das ist das Erste, was wichtig ist: Beobachten.

Denn das verändert unsere Einstellung zum Thema Reiten.

Und das ist das Erste, was bei dieser Reitkunst von großer Wichtigkeit ist:

Balance

Freilaufendes Fohlen in natürlicher Haltung
Freilaufendes Fohlen in natürlicher Haltung

 

Das heißt, die natürliche Balance des Pferdes wird nicht gestört. Das Pferd darf seine natürliche Haltung bei behalten. Reiten wir unser Pferd mit seiner natürlichen Balance, kann man sich vorstellen, wie viel leichter es für das Pferd ist, besonders für seine Gesunderhaltung.

Außerdem ist es unsere Verantwortung bei unseren Reitpferden nicht nur den Stoz zu erhalten, sondern die Muskeln aufzubauen, um einen Reiter gesund in Balance tragen zu können.

Diese Verantwortung wird häufig unterschätzt, missachtet oder aus persönlicher Bequemlichkeit ignoriert.

Acor, Lusitanohengst mit Reitmeister Manuel Jorge de Oliveira – Foto von Paulina Vogelgsang

Die alten Meister wussten darum und respektierten dies.
Meinen Lehrer Manuel de Oliveira reihe ich hier mit ein. Denn bei ihm wird die alte Kunst wieder lebendig.

Und gerade heute, wo unsere Reitkultur weitgehend zerstört ist. Wo viele junge Pferde bereits durch Fehlbelastung zum Schlachter kommen oder als Beisteller abgegeben werden.
Oder Psychisch den Druck nicht mehr stand halten können, gezwungen in eine demütigen Haltung und mitunter Schlimmeres, ist es um so wichtiger, zu den alten Meistern zurück zu finden.

Jedes Pferd hat seine eigene Persönlichkeit, sein eigenes körperliches Vermögen und das alles will und sollte berücksichtigt werden.

Für die innere, wie äußere Balance unseres Pferdes.

Begibt man sich auf den Weg des Reitens nach Vertikal, so gibt es neben verschiedener, fundierter Übungen und das Erlernen von Abläufen, das „ins Pferd rein hören und fühlen“.

 

Der Reiter und sein Pferd sind zwei Lebewesen.

 

Mercurio, PRE Rehapferd
Mercurio, PRE Rehapferd

Das heißt, die eine Seite ist die des Pferdes:
Und damit frage ich mich als Reiter: wie kann ich mein Pferd ins Gleichgewicht bringen? Wie kann ich die Muskulatur kräftigen und es geschmeidiger machen? Wie gebe ich dem Pferd ein genaues Bewusstsein für die Vorder- und Hinterbeine? Wie reite ich mein Pferd gerade?
So gibt es viele, viele Fragen….

Die andere Seite ist die des Reiters:
Mit dem Reiten eines Pferdes bleibt es nicht aus, an sich selbst zu arbeiten: zB wo störe ich das Pferd, bringt die Schiefe meines Körpers das Pferd zusätzlich schief? Sind meine Hilfen korrekt?

Und ganz wichtig ist es: da zu sein, wenn ich reite. Bin ich mit meinen Gedanken woanders, stört das die Harmonie und ein Miteinander ist nicht möglich. Die Beherrschung des eigenen Geistes: Zuviel Denken, Ängste, Misstrauen, Wut….

 

Balance also für das Pferd und für den Reiter!

 

Das ganze braucht Zeit und Geduld. Mit dem Pferd, sowie mit sich selbst. Stück für Stück wird sich das Verhältnis Pferd und Reiter verändern. Aus der Anlehnung an die  Technik, kommt das Fühlen immer mehr zum tragen. Das Verständnis, das Hoch und Tiefs in der Ausbildung eines Pferdes ( und des Reiters) normal sind. Und es Tage gibt, wo der Reiter vielleicht ein paar Schritte zurück gehen muss, um wieder vorwärts gehen zu können.

Momente der Harmonie und des Gleichklanges aber sind die Belohnung und bringen auf beiden Seiten Glück und innere Zufriedenheit.

Zur Kunst wird das Reiten, wenn in dem Augenblick der Harmonie Pferd und Reiter miteinander verschmelzen. Wenn der Gedanke im Gehirn des Reiters anfängt und in Bruchteilen von Sekunden im Huf des Pferdes endet und sich verbindet mit dem Sein des Pferdes. Dann wird das Zusammensein zum Tanz.

Lusitanohengst in der Piaffe
Acor, Lusitanohengst in der Piaffe – Foto von Paulina Vogelgsang

 

Meine Aufgabe ist es, Sie und Ihr Pferd auf diesem Wege zu begleiten, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und zu Stärken.

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